Toni Morrison – Gott, hilf dem Kind
Nachdem Bücher afroamerikanischer Autoren in diesem Jahr zu Recht in den Fokus gerückt sind, kam ich natürlich nicht umhin, mich dem anzuschließen.
Gott, hilf dem Kind ist mein erstes Buch von Nobelpreisträgerin Toni Morrison. Leider konnte es mich nicht überzeugen.
Der Geschichte um die farbige Bride, ungeliebt von ihrer Mutter, nicht zuletzt aufgrund ihrer „blauschwarzen“ Hautfarbe, verlassen vom Vater in einem Amerika das düsterer kaum gezeichnet werden könnte, fehlt der rote Faden. Die Geschehnisse werden aus der Perspektive von verschiedenen Personen erzählt, was Rückblicke und Einblicke in deren Seelenleben ermöglicht. Allerdings kann ich deren Handlungsweisen trotzdem nicht nachvollziehen. Die einzelnen Handlungsstränge verlaufen oft im Sand, zu wenig wird am Ende aufgelöst oder erklärt.
Das Thema Rassismus wird nur angeschnitten, vielmehr geht es oft um Missbrauch. Der ganze Roman ist von einer Düsternis und Bedrücktheit umgeben, sodass auch positive Entwicklungen kaum Hoffnung aufkeimen lassen. Das ist sicher (zum Teil) auch so gewollt und dennoch ist mir das zu einseitig. Ein Gefühl für Liebe kommt in dem Buch nicht auf.
Mich lässt das Buch etwas ratlos zurück. Ich werde mich aber definitiv noch einmal an Buch von Toni Morrison ran wagen.
2/5