Anne Tyler – Drei Tage im Juni

Anne Tyler ist bekannt für ihre feinfühligen Familiendramen und die kunstvolle Zeichnung alltäglicher Figuren. „Drei Tage im Juni“ war mein erster Roman von ihr. Auch dieser folgt ihrem bewährten Muster: eine ruhige, introspektive Geschichte über Beziehungen, Veränderung und die kleinen Momente, die das Leben ausmachen.

Die Handlung erstreckt sich, wie der Titel schon sagt, über 3 Tage im Juni. Wir begleiten Gail am Hochzeitstag ihrer Tochter, dem Tag der Vorbereitung und dem Tag danach. Zu diesem Anlass kommt Gails Exmann Max zu Besuch und parallel mit den Bedenken ihrer Tochter, beginnt auch Gail über ihre Lebensentscheidungen und deren Richtigkeit nachzudenken.

Es stehen nicht die großen Dramen im Mittelpunkt, sondern eher die leisen, subtilen Entwicklungen im Innenleben der Figuren. Die Sprache ist elegant und unaufgeregt, der Stil präzise und atmosphärisch dicht. Allerdings bleibt Roman dennoch eher blass. Die Handlung entwickelt sich vorhersehbar, zudem fehlt es den Figuren an Tiefe. Ich konnte mich in keinen Charakter richtig einfühlen.

Wer eine spannungsgeladene Handlung oder große emotionale Höhepunkte erwartet, könnte enttäuscht sein. Manche Passagen wirken etwas langgezogen, und am Ende bleibt das Gefühl, dass vieles angedeutet, aber nicht konsequent zu Ende geführt wurde.

TitelDrei Tage im Juni
Autor*inAnne Tyler
Übersetzer*inMichaela Grabinger
VerlagKein & Aber Verlag
ISBN9783036950402
Erscheinungstermin12.06.2024
Seitenzahl240 Seiten

Das Buch gibt’s hier:

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