Caroline Bernard – Frida Kahlo und die Farben des Lebens
Ich bin in den letzten Jahren zum Fan von Frida Kahlo geworden. Ich habe mich vermehrt mit den großen Frauen der Geschichte beschäftigt, darunter auch die berühmte mexikanische Malerin. Da kam mir der Roman „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ von Caroline Bernard gerade recht, um mehr über die starke Frau und ihr Leben zu erfahren.
Es handelt sich um eine kurzweilige Sommerlektüre und lässt sich einfach und flüssig lesen. Die leuchtenden Farben Fridas Erscheinungsbildes und Mexikos werden schön beschrieben. Der Leser wird durch die Stationen ihres Lebens bis hin zum künstlerischen Erfolg geführt.
Jetzt kommt das große ABER: Alles, aber auch wirklich alles dreht sich um die tragische Liebesgeschichte zu Diego Rivera. Das, was Frida Kahlo ausmacht, dass sie eine starke Frau war, ihr Temperament, ihr Selbstbewusstsein, ja ihr Lebenswerk – ihre Malerei, wird komplett in den Hintergrund gestellt und nur angeschnitten. Allenfalls die politischen Ambitionen werden immer wieder in die Handlung eingeflochten.
Für mich ergibt sich ein tragisches Bild, ein zu einseitiges Bild von Frida Kahlo. Wenn im Titel von den Farben ihres Lebens gesprochen wird, so wird tatsächlich nur eine einzige Farbe gezeigt, die der Liebe, alle anderen Farben werden allenfalls in Pastell im Hintergrund angedeutet.
Aus meiner Sicht eignet sich der Roman als Sommerlektüre für den Strand; als umfassendes Bild einer starken Persönlichkeit der Kunstwelt des vergangenen Jahrhunderts taugt er aber leider nicht.
Ich tue mir mit der Punktewertung wirklich schwer. Ich will das Buch nicht unnötig abwerten. Als leichte Lektüre taugt es durchaus. Würde es sich um eine fiktive Figur handeln und hieße der Titel „…die Farben der Liebe“ würde ich 4,5 Punkte geben. Aber es soll eben ein Portrait Frida Kahlos und ihres Lebens sein und als solches taugt es nur bedingt.
2,5/5