Zoe Brisby – Reise mit zwei Unbekannten
Heute erscheinen gleich zwei wunderbare Bücher: „Der große Sommer von Ewald Arenz“ und „Reise mit zwei Unbekannten“ von Zoe Brisby, das ich euch als erstes vorstellen will:
Ich hatte mich bei Zoe Brisbys „Reise mit zwei Unbekannten“ auf eine leichte, heitere Lektüre eingestellt – nichts weiter. Und doch ist dieser Roman so viel mehr als das.
Eigentlich bin ich keine Fan von humorvollen Büchern, aber dieses hier hat meinen Geschmack genau getroffen. Die Geschichte handelt vom 25-jährigen Alex, der in einer tiefen Depression steckt und der fast hundertjährigen Maxine, die aus einem Altenheim getürmt ist. Beide bilden eine Fahrgemeinschaft in Richtung Brüssel. Die beiden Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten, begeben sich auf ein gemeinsames Abenteuer, das natürlich anders verläuft, als geplant.
Die beiden Protagonisten sind dermaßen sympathisch und authentisch gezeichnet, beide mit ihren Eigenheiten, die sie so liebenswert machen und dennoch nicht übertrieben dargestellt. Interessant ist auch die Erzählweise des Buchs. Die Innensichten wechseln ständig, von einem Satz auf den nächsten, zwischen Alex und Maxine, sodass der Leser Einblick in beider Gefühlswelt bekommt und sich ständig im Wechsel der unterschiedlichen Gedankengänge befindet.
Hinter der heiteren Geschichte steckt allerdings viel mehr. Die beiden Protagonisten haben mit ihren Problemen zu kämpfen, die auch auf der Reise immer wieder zu tieferen Gedankengängen führen und so versucht einer dem anderen zu helfen. Natürlich werden auch Stereotype bedient und an manschen Stellen ist die Geschichte etwas unglaubwürdig, was ihrem Charme aber keinen Abbruch tut.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung. Die meist heitere Geschichte hat dennoch Tiefgang, ist sprachlich toll umgesetzt und lässt einen mit einem Glücksgefühl zurück.