Jasmin Schreiber – Marianengraben

„Gedanken sind oft so unkontrollierbar wie die Liebe, die sie auslöst. Und jetzt liebe ich dich nur noch gefangen in einer Zwischenwelt aus Präteritum und Konjunktiv in einer Realität, die vor deinem Tod ein Leben und danach nur noch ein Zustand war.“

Ja, gefühlt jeder Buchblogger hat schon was zu Jasmin Schreibers „Marianengraben“ geschrieben. Dennoch möchte ich auch ein paar Worte dazu verlieren, weil es wirklich ein Buch ist, das ans Herz geht.

Als Paulas Bruder stirbt, fühlt sie sich, wie in die unendliche Tiefe des Marianengraben hinabgezogen worden zu sein. Nach 2 Jahren in der Dunkelheit, besucht sie zum ersten Mal sein Grab und trifft dort auf Helmut, mit dem sie sich auf eine ungewöhnliche Reise begibt.

Der Schreibstil der Autorin zieht einen sofort in den Bann. Die tiefe Traurigkeit auf den ersten Seiten zerreißt einem schier das Herz. Ich konnte mich sofort in die Protagonistin einfühlen. Nach und nach wachsen einem auch der schrullige Senior Helmut und die anderen Weggefährten ans Herz.

Die Idee der Trauerbewältigung auf einem Roadtrip ist an sich nichts Neues. Dennoch konnte mich Jasmin Schreibers Geschichte überzeugen. Es gibt immer wieder unerwartete Wendungen, die Charakterzeichnung ist gelungen und – ich glaube, ich habe noch nie in einer Rezension so oft das Wort „Herz“ verwendet – der Roman geht ans Herz.

Sterne-Wertung: 5.0

TitelMarianengraben
Autor*inJasmin Schreiber
VerlagEichborn Verlag
ISBN9783847900825
Erscheinungstermin27.08.2021
Seitenzahl254 Seiten

Link zur Verlagsseite: Marianengraben

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