Michael Brandner – Kerl aus Koks

Ich muss zugeben, ich habe mich ein bisschen in das Cover von Michael Brandners „Kerl aus Koks“ verliebt. Dieser kleine verschmitzt grinsende Junge, von Kohle bedeckt, ist das Sinnbild für eine Ruhrpott-Kindheit. Und genau solch eine erlebt der Protagonist Paul in den 50er und 60er Jahren: Fußballspielen mit den Jungs, Pizza beim Italiener um die Ecke, erstes Anbandeln mit den Mädchen.

Soweit hat mir die Geschichte gut gefallen. Auch die Figuren, vom liebenden Stiefvater über die grantelnde Mutter bis hin zum kleinen Paul selbst finde ich gelungen. Der Erzählstil ist locker, mit Witz und Charme. Als Paul älter wird flacht die Erzählung dann allerdings ab und es kam mir vor, wie eine lose Aneinanderreihung von Liebschaften, Jobs und Weggefährten in endloser Spirale. Erst zum Schluss hin gewinnt die Geschichte wieder etwas Tiefe.

Leider konnte mich „Kerl aus Koks“ nicht so gut unterhalten, wie ich es mir gewünscht habe. Der erhoffte Ruhrpott- und Paul-Charme sind nur im ersten und letzten Teil spürbar.

Sterne-Wertung: 3.0

TitelKerl aus Koks
Autor*inMichael Brandner
VerlagList Verlag
ISBN9783471360453
Erscheinungstermin01.09.2022
Seitenzahl336 Seiten
Hörbuch-VerlagHörbuch Hamburg
Sprecher*inMichael Brandner
ISBN9783957132857
Erscheinungstermin01.09.2022
Laufzeit9 Stunden 11 Minuten

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