Helene Bracht – Das Lieben danach

Selten nimmt mich ein Buch so dermaßen mit, wie Helene Brachts autobiografische Gedanken zum wohl Schlimmsten, was man einem Kind antun kann und hiermit kommt gleichzeitig auch meine Triggerwarnung: In „Das Lieben danach“ geht es um Kindesmissbrauch, den die Autorin selbst erlebt hat und um die Folgen, die sich ein Leben lang – nicht nur auf die Liebe – auswirken.

Schonungslos ehrlich und feinfühlig mit absolut scharfem Blick erzählt die Autorin aus ihrem Leben, von der Kindheit, dem Missbrauch selbst und ihrem weiteren Leben, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen, die sie führte und wie zu erwarten, wirken sich die traumatischen Erfahrungen auf ihr Liebesleben aus. Dabei verfällt sie nie in einen Anklageton, sie bleibt analytisch und schreibt dennoch mit viel Gefühl.

Die sprachliche Finesse, mit der Helene Bracht erzählt, ist ein Kunstwerk an sich. Ich habe versucht, das treffendste Zitat für meine Rezension zu finden und bin gescheitert, weil jeder Satz so wunderbar ist, aber dennoch keiner die komplette Poesie ihrer Sprache hinreichend ausdrücken kann.

Ich bin tief bewegt sowohl von ihrer Sprachgewalt als auch von ihrer scharfsinnigen Analyse, von ihrer Offenheit, von dem, was Helene Bracht angetan wurde und wie sie dennoch ihr Leben, wenn vielleicht auch nicht ihr Liebesleben, gemeistert hat.

TitelDas Lieben danach
Autor*inHelene Bracht
VerlagHanser Verlag
ISBN9783446282919
Erscheinungstermin18.02.2025
Seitenzahl192 Seiten

Das Buch gibt’s hier:

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