Maxim Leo – Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Braucht es wirklich noch einen Wende-Roman? Wenn es um Maxim Leos „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ geht, dann unbedingt ja!
Besagter Held heißt eigentlich Michael und hat durch seine Weichenstellung eine S-Bahn von der DDR in den Westen fahren lassen und damit 127 Menschen zur Flucht verholfen. Als ihn 2019 ein Journalist aufsucht, um seine Geschichte publik zu machen, nimmt die Katastrohe ihren Lauf, denn ein Held ist Michael eigentlich nicht.
Was sich vielleicht eher nach Klamauk anhört und zunächst nur nach DDR-Roman, ist so viel mehr. In dem Roman steckt Gesellschaftskritik durch alle Schichten, vom Bundespräsidenten bis hin zum „kleinen Mann“. Die Medien und ihre Nutzer bekommen den Spiegel vorgehalten und dennoch geht es auch um die zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren.
Und die Charaktere sind authentisch, komplex und sympathisch angelegt, sodass man sich gut in sie und ihre Situationen einfühlen kann. Hier und da arbeitet der Autor mit kleinen Übertreibungen, aber dennoch bleibt die Geschichte realistisch und stets interessant.
Ich habe den Roman als Hörbuch gehört und bin begeistert von Schauspieler Peter Kurth, der durch seine atmosphärisch dichte Lesung eine Glanzleistung abgelegt hat.
Titel | Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße |
Autor*in | Maxim Leo |
Verlag | Kiepenheuer&Witsch |
ISBN | 9783462000849 |
Erscheinungstermin | 10.02.2022 |
Seitenzahl | 304 Seiten |
Hörbuch-Verlag | Argon |
ISBN | 9783732419456 |
Erscheinungstermin | 23.02.2022 |
Laufzeit | 7 Stunden 54 Minuten |
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