Martina Hefter – Hey guten Morgen, wie geht es dir?

Ich habe mich mal wieder an ein preisgekröntes Buch herangewagt. In Martina Hefters Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ begleiten wir Juno, die als über 50-jährige Künstlerin ihren kranken Mann Jupiter pflegt. Das Einkommen aus ihren Tanzperfomances und seinen Buchverkäufen reicht gerade so aus, um zu überleben. Junos Hobby ist das Schreiben mit Love-Scammern, also Männern, die im Internet Frauen um ihr Geld bringen wollen. Aus einem dieser Chats wird eine Art Freundschaft.

Trotz der Ich-Perspektive und der vielen inneren Monologe der Protagonistin, an denen uns die Autorin teilhaben lässt, konnte ich mich leider trotzdem nicht ganz in Juno hineinfühlen. Die Nebencharaktere bleiben komplett blass, vor allem Jupiter bekommt nicht viel mehr Raum als ein Möbelstück, das in der Wohnung herumsteht.

Die Geschichte hätte so viel Stoff hergegeben, aber Martina Hefter schneidet die meisten nur an. Die Beziehung zwischen Juno und Jupiter, die sich durch seine Krankheit massiv verschoben hat, wird überhaupt nicht beleuchtet, die Schwierigkeiten des Künstlerdaseins, vor allem als Frau mit zunehmendem Alter, werden nur ganz oberflächlich behandelt und am Ende verwässert die ganze Geschichte in Belanglosigkeit.

Vielleicht waren meine Erwartungen angesichts der des Deutschen Buchpreises und diverser anderer Auszeichnungen zu hoch, aber mich konnte die Geschichte nicht überzeugen. Ich habe das Hörbuch nebenher gehört, aber packen konnte es mich nie.

TitelHey guten Morgen, wie geht es dir?
Autor*inMartina Hefter
VerlagKlett-Cotta Verlag
ISBN9783608988260
Erscheinungstermin13.07.2024
Seitenzahl224 Seiten
Hörbuch-VerlagArgon Hörbuch
Sprecher*inInga Löwendorf
ISBN9783839821732
Erscheinungstermin14.11.2024
Laufzeit5 Stunden 9 Minuten

Buch und Hörbuch gibt’s hier:

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