Jeannette Walls – Ein ungezähmtes Leben

Nach Jeannette Walls‘ „Schloss aus Glas“ habe ich auch ihren Nachfolge-Roman „Ein ungezähmtes Leben“ gelesen, der die Geschichte ihrer Großmutter erzählt.

Lily Casey wächst im Wilden Westen zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf und kämpft sich durch alle Widrigkeiten, die das Leben dort mit sich bringt. Die Geschehnisse werden, wie bei „Schloss aus Glas“ ebenfalls chronologisch als einzelne Episoden aneinandergereiht, sodass auch hier selten Spannung aufkommt und das Buch durchaus Längen hat.

Auch in ihrem zweiten Roman werden mir zu wenig Gefühle vermittelt. Die Charaktere bekommen keine Tiefe, sie bleiben einem fremd und deren Beweggründe werden nicht erklärt. Auch die Sprache ist ebenso einfach wie in „Schloss aus Glas“.

Insgesamt fand ich den zweiten Roman von Jeannette Walls etwas besser als den Ersten. Die Geschichte ist interessant, ein Zeitzeugnis des Lebens im Mittleren Westen anfangs und Mitte des letzten Jahrhunderts. Außerdem überkommt einen nicht unentwegt das Gefühl, eingreifen zu müssen, um schlimme Zustände zu ändern. Eine klare Leseempfehlung kann ich aber nicht aussprechen.

3/5

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