Guðmundur Andri Thorsson – In den Wind geflüstert
Es ist tatsächlich mein erstes isländisches Buch: Guðmundur Andri Thorsson „In den Wind geflüstert“.
Optisch macht es schon mal was her, der Klappentext liest sich gut. Das erste Kapitel kommt dann mit voller Wucht, poetisch, leise, wie der Wind, spannend und sprachlich brillant daher.
Eigentlich hat das Buch keine Handlung. Alles dreht sich um 2 Minuten, in denen Chorleiterin Kata im kleinen Fischerdorf Valeyeri mit dem Fahrrad an den anderen Bewohnern des Dorfes vorbeifährt. In jedem Kapitel wird das als Anlass genommen, um die Geschichte eines Menschen zu erzählen.
Was sich als spannender Schachzug ankündigt, wird zusehends schlechter umgesetzt. Die Geschichten verlieren sich in Belanglosigkeit, Handlungsstränge werden nicht zusammengeführt, vieles ist wirr und unverständlich. Letztendlich bleibt nur die außergewöhnliche sprachliche Brillanz, das Poetische in Thorssons Schreibstil als positives Augenmerk zurück. Inhaltlich konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen.