Miranda Cowley Heller – Der Papierpalast

Mit mir und gehypten Büchern ist das immer so eine Sache. Miranda Cowley Hellers „Der Papierpalast“ hat mich trotzdem angesprochen und ich konnte dem Drang nicht widerstehen, zu erfahren, ob da wirklich was dran ist.

Die Rahmenhandlung spielt an nur einem einzigen Tag in ihrem Familienferienhaus, dem Papierpalast, wo sich ihr Leben an einem Scheitelpunkt befindet. In Rückblenden wird in einem zweiten Erzählstrang ihr bisheriges, 50-jähriges Leben chronologisch erzählt.

Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich in die Geschichte eingetaucht bin. Und auch später zeigt das Buch durchaus einige Längen. Was mir sauer aufgestoßen ist, ist die zentrale Rolle, die verschiedene Missbräuche spielen, zumal es keine Triggerwarnung gibt. Dennoch hat mir die Geschichte insgesamt ganz gut gefallen. Insbesondere die beiden miteinander verwobenen Erzählstränge machen das Buch interessant und vor allem zum Ende hin durchaus spannend.

Mit der Protagonistin konnte ich bis zum Ende hin nicht warm werden, was mir in der Regel nicht gefällt. Aber hier hat es der Geschichte zum Glück nicht geschadet. Vielleicht, weil ich so weit von deren Lebenswelt entfernt bin, was angesichts der Traumata, die Elles Leben bestimmen, auch gut so ist.

Wer eine leichte Lektüre sucht, ist hier an der falschen Stelle. Miranda Cowley Heller hat einen Familienroman mit ziemlich dramatischen Szenen geschrieben, der dennoch lesenswert ist.

Sterne-Wertung: 4.0

TitelDer Papierpalast
Autor*inMiranda Cowley Heller
Übersetzer*inSusanne Höbel
VerlagUllstein Verlag
ISBN9783550201370
Erscheinungstermin31.03.2022
Seitenzahl448 Seiten
Hörbuch-VerlagHörbuch Hamburg Verlag
Sprecher*inVera Teltz
ISBN9783957132734
Erscheinungstermin31.03.2022
Laufzeit11 Stunden 41 Minuten

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