Bodo Kirchhoff – Dämmer und Aufruhr

„Dämmer und Aufruhr“ ist mein erster Roman des preisgekrönten Autors Bodo Kirchhoff. Dementsprechend erwartungsvoll bin ich an dieses Buch herangegangen. Vielleicht mit falschen Erwartungen. Sprachlich brillant, konnte mich der Inhalt nicht ganz überzeugen.

Kirchhoff erzählt seine Lebensgeschichte und spart dabei nichts aus. Bereits auf den ersten Seiten habe ich überlegt, ob ich weiterlesen mag. Er schildert in allen Details erste erotische Erkundungen eines Frauenkörpers bei seiner Mutter im Alter von 4 Jahren. Was viele an Kirchhoffs Büchern anspricht, dass er mit Tabus bricht, immer wieder Erotisches darstellt bis hin zum späteren sexuellen Missbrauch durch den Kantor im Internat, ist mir zu viel. Auch wenn er das alles nicht plakativ beschreibt, so bleiben doch Bilder im Kopf hängen, die man nicht behalten möchte.

Erzählt wird die Geschichte seines Lebens in 3 Zeitsträngen, die meisterhaft verwoben sind: Aus heutiger Sicht am Sehnsuchtsort der Eltern in Italien, den späteren Jahren der Mutter bis zum Tod und den Kindheitstagen zuhause und im Internat.

Während ich durch die erste Hälfte schnell kam, hat die zweite Hälfte für mich Längen. Der Großteil der Entwicklungen ist abgeschlossen, es ist eher ein Dahinerzählen.

3/5

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