Stefanie vor Schulte – Schlangen im Garten
Nach dem großen Erfolg ihres Debütromans kam diese Woche das neue Buch von Stefanie vor Schulte bei Diogenes heraus: „Schlangen im Garten“ – ein Roman über die Trauerverarbeitung.
Johanne war die Mutter und das Herzstück von Familie Mohn. Ihr Tod bringt das Familiengefüge komplett durcheinander. Auf sehr surreale Weise nähert sich die Autorin dem Thema Trauer. So gibt es ein Traueramt und dessen Mitarbeiter, die die ordnungsgemäße Trauerarbeit überwachen (eigenartigerweise gibt es dieses eine Amt hierzulande tatsächlich nicht 😉 ). Die Familie versucht, die Erinnerungen zu verarbeiten, indem sie z. B. Seiten oder Wörter aus Johannes Tagebuchs essen. Mir war es vor allem auf den Schluss zu ein bisschen zu viel des Skurrilen.
Die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet, jede für sich auch ein Unikat und bringen ein bisschen Farbe in die Familie. Denn diese bleibt mir bis zum Schluss fern und ich habe kein klares Bild der Mohns, am ehesten noch von der Verstorbenen. Ein Umstand, den ich bedauerlich finde, wollte ich das Buch und die Familie doch mögen.
Am Ende lässt mich „Schlangen im Garten“ etwas ratlos zurück. Aus den Merkwürdigkeiten muss und wird sich wohl jeder Leser etwas anderes zusammenreimen, was prinzipiell nicht schlecht ist, und dennoch würde ich mir wünschen, die Autorin hätte mir doch etwas Konkreteres zu erzählen gehabt.
| Titel | Schlangen im Garten |
| Autor*in | Stefanie vor Schulte |
| Verlag | Diogenes Verlag |
| ISBN | 9783257072174 |
| Erscheinungstermin | 24.08.2022 |
| Seitenzahl | 256 Seiten |
Link zur Verlagsseite: Schlangen im Garten
About The Author
Das komplexe Gemisch von Zerstörtheit,Zerrissenheit,Verletzung,Hilflosigkeit,Einsamkeit, vor allem Schmerz!,Verlust,Ratlosigkeit uns so viel mehr Gefühlen, kann vielleicht nur jemand nachvollziehen, der selbst einen dramatischen Verlust erlitten hat! Wie hilflos Kinder sich nach dem Verlust der zuverlässigsten Komponente ihrem jungen Leben fühlen müssen, wurde meiner Meinung nach nie sensibler und für mich nachvollziehbarer geschildert als von Stefanie vor Schulte! Berechenbar ist in dieser Lebenssituation einfach nichts mehr. Phantastisch im wahrsten Sinne des Wortes umgesetzt!
Ich kann glücklicherweise nicht aus eigner Erfahrung sprechen und finde es interessant und schön, dass sich andere von dem Buch angesprochen und verstanden fühlen. Für mich war es einfach ein bisschen zu viel des Skurrilen.
Von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️