Katharina Fuchs – Vor hundert Sommern

In ihrem neuen Roman „Vor hundert Sommern“ erzählt Katharina Fuchs die Geschichte von Familie Brand aus Sicht dreier Familienmitglieder:
Lena beginnt gerade ein Studium in Berlin, ihre Mutter Anja arbeitet an der Bibliothek der Uni Bremen und in Rückblenden erzählt ihre Mutter die Geschichte ihrer eigenen Tante Clara, die sich Mitte der 20er in Berlin durchs Leben kämpft.
Die Autorin versucht aktuelle Geschehnisse in Bezug auf den historischen Kontext zu analysieren, zieht Parallelen zwischen den 20ern im 20. Jahrhundert und heute, erzählt die autobiografisch inspirierte Geschichte inmitten des Erstarkens der Nazis, sie erzählt vom Antisemitismus damals und heute. Daneben geht es um Umweltschutz, Hunde, Social Media, Care-Arbeit, Altern… – mir sind das zu viele Themen, die teilweise nur immer wieder angeschnitten, nie aber tiefer beleuchtet werden. Dabei wäre auf über 500 Seiten vielleicht sogar Platz dafür gewesen, stattdessen zieht sich die Geschichte an einigen Stellen und hält sich für meine Begriffe zu lange an Belanglosigkeiten auf.
Dennoch ist „Vor hundert Sommern“ ein lesenswerter Roman, der nicht nur eine Familiengeschichte erzählt, sondern auch zum Nachdenken über aktuelle politische Bewegungen anregt und vielleicht sogar wachrüttelt.
★★★★☆ 4/5
Titel | Vor hundert Sommern |
Autor*in | Katharina Fuchs |
Verlag | DroemerKnaur Verlag |
ISBN | 9783426561270 |
Erscheinungstermin | 03.03.2025 |
Seitenzahl | 544 Seiten |

Das Buch gibt’s hier:


