Johanna Romberg – Der braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
Johanna Romberg ist Journalistin und Hobby-Ornithologin. Als ebendiese hat sie heute bereits ihr zweites Buch „Der braune Bär fliegt erst nach Mitternacht“ veröffentlicht. Dem Untertitel zufolge, ein Buch über unsere Naturschätze und wie wir sie wiederentdecken und retten können.
Zunächst einmal finde ich die Aufmachung des Buchs einfach herrlich. Es ist auf hochwertigem Papier gedruckt, die Innenseiten des Buchdeckels mit Zeichnungen heimischer Wildpflanzen bedruckt, den 9 Kapiteln ist jeweils eine zugehörige Zeichnung vorangestellt und nach jedem Kapitel ist auf dunklerem Papier ein Kurzausflug in die Botanik enthalten und abgerundet wird das Ganze durch ein Lesebändchen.
Der Schreibstil Rombergs ist zum einen leicht lesbar, flüssig – trotz der vielen Fachbezeichnungen und dennoch zuweilen malerisch. Für ein Sachbuch lässt es sich erstaunlich leichtgängig lesen. Einzig die vielen Aufzählungen verschiedener Arten fallen mir manchmal zu lang aus – vielleicht ist das aber auch bewusst so gemacht, um die schiere Vielfalt der heimischen Arten zu zeigen.
Nach einer Einleitung, die ihre Beweggründe für das Schreiben des Buchs aufzeigen, widmet sich die Autorin in 9 Kapiteln einzelnen Maßnahmen zum Naturschutz, die aufzeigen, dass sich das Engagement lohnt, wenn es auch immer wieder zu herben Rückschlägen kommt. Die dabei geschilderten Personen werden mit Respekt und Anerkennung beschrieben, aber nicht zu Heroen emporgehoben. Die Informationsdichte ist hoch und ich konnte viel Neues z. B. über Moore, das Wattenmeer und Flussläufe lernen.
Im letzten Kapitel zeigt Romberg einen Plan auf, mithilfe dessen der Schutz der heimischen Arten verbessert werden könnte. 8 der 9 Punkte sind nur durch die Politik und entsprechende Gesetze zu erfüllen. Im letzten Punkt spricht sie den Leser direkt an. Allerdings fällt mir genau dieser Punkt zu knapp aus. Neben z. B. dem Säen von echten Bienenweiden und dem Sammeln von Unterschriften, fehlen mir weitere konkrete Vorschläge und deren Ausführung, was ich im Alltag tun kann.
Was die Autorin auf jeden Fall schafft, ist es eine Begeisterung für die Natur zu wecken, zu zeigen, dass sich Umweltschutz lohnt und viele Informationen zu liefern, die die Grundlage für ein Engagement für die Natur darstellen.