Ewald Arenz – Alte Sorten
Nachdem mir „Der große Sommer“ von Ewald Arenz so gut gefallen hat, musste ich nun doch auch „Alte Sorten“ vom SuB befreien. Mit gehypten Büchern tue ich mir oft schwer, aber hier ist die Lage anders. Auch wenn es bereits zig Rezensionen zum Buch gibt, muss ich meinen Senf auch noch kurz abgeben, weil es wirklich ein wunderbares Buch ist.
Die 17-jährige Sally reißt aus und trifft am Rande eines kleinen Dorfes auf die erwachsene Liss, die dort einen Hof betreibt und ihr einen Unterschlupf gewährt. Beide sind eher von der stillen Sorte und so beginnt ein langsames Kennenlernen, infolgedessen nach und nach zum Vorschein tritt, warum beide so verschlossen sind.
Die Spannung zwischen beiden Protagonistinnen wird sehr subtil aufgebaut, oft eher zwischen den Zeilen, durch das, was unausgesprochen bleibt. Die beiden Frauen sind absolut authentisch gezeichnet. Die Atmosphäre ist bestechend.
Ewald Arenz ist ein großartiger Erzähler, der es schafft, den Leser sofort in seinen Bann zu ziehen und sich als Teil der Geschichte zu fühlen – ein seltenes Talent.