Vera Zischke – Ava liebt noch

Selten habe ich ein Buch so gefühlt wie „Ava liebt noch“ von Vera Zischke. Ava ist Anfang vierzig, verheiratet und hat drei Kinder. Ihr Mann ist Vollzeit-Anwalt, sie ist „nur“ Hausfrau. Und genau um dieses NUR geht es. Weil es eben nicht nur dieses NUR ist. Ava fühlt sich ausgelaugt, von den schier unendlichen Aufgaben als Mutter, Haus- und Ehefrau. Sie funktioniert und bleibt dabei selbst auf der Strecke. Nach dem ersten Kapitel habe ich mich gefühlt, als hätte ich mein eigenes Tagebuch gelesen und so wird es wohl vielen Müttern gehen.

Vera Zischke schafft es so treffend zu beschreiben, wie man sich als Mutter im Hamsterrad fühlen kann, wie sehr es schmerzt, nur noch Rollen zu erfüllen und nicht mehr man selbst zu sein. Und dann kommt da der fast 20 Jahre jüngere Kieran, der in Ava etwas weckt, von dem sie schon glaubte, dass es für immer verloren sei. Doch ganz so einfach gestaltet sich ihre Geschichte dann doch nicht.

Ich bin so begeistert von dem Buch, dass es mir schwerfällt, dafür die geeigneten Worte zu finden. Gerade weil die Autorin so wunderbar authentisch und offen erzählen kann, weil sich das Buch so gut liest und dennoch lange nachhallt und weil es viel mehr ist als ein Roman über eine Mutter, so viel mehr als ein schnöder Liebesroman. Er zeigt so viele Facetten, die bislang eher selten in der Literatur einen Platz fanden, ohne dabei ins Pathetische oder Belehrende abzudriften. Vielen Dank, Vera Zischke, für dieses Jahreshighlight!

Ganz große Herzensempfehlung!

TitelAva liebt noch
Autor*inVera Zischke
VerlagList Verlag
ISBN9783471360781
Erscheinungstermin01.08.2024
Seitenzahl304 Seiten

Das Buch und Hörbuch gibt’s hier:

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