Mariana Leky – Was man von hier aus sehen kann
„…denn wir würden den Verstand verlieren, wenn wir solche Dinge im Vorhinein wüssten…“
Nachdem Mariana Lekys „Was man von hier aus sehen kann“ von vielen als Herzensbuch gehypt wurde, habe ich es nun auch endlich von meinem SuB befreit.
Dreh- und Angelpunkt des Buchs ist das Leben Luises. Anekdotenhaft werden Ereignisse aus ihrem Leben bis zurück zu Erlebnissen ihrer Großmutter Selma vor langer Zeit miteinander verwoben. Der ruhige Erzählfluss wird nur durch einige Schicksalsschläge unterbrochen.
Was das Buch ausmacht, ist aber viel weniger die Handlung, zu der ich nicht mehr verraten will, als der Klappentext preisgibt, sondern vielmehr die skurrilen Figuren in Luises Leben. Da ist die Großmutter Selma: immer, wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt am nächsten Tag ein Mensch im Dorf. Der Optiker, der mehr oder minder heimlich in Selma verliebt ist und ein Herz für die Kinder hat. Elsbeth, die für alle Sorgen ein (fragwürdiges) Hausrezept hat und viele mehr.
Die Figuren sind liebevoll überzeichnet und völlig klischeebefreit. Sprachlich versucht sich das Buch vom Einheitsbrei der Bestsellerliteratur abzuheben, schießt dabei aber auch an einigen Stellen übers Ziel hinaus. Überhaupt scheint mir die Autorin ein so nicht alltägliches Buch schreiben zu wollen, dass es an manchen Stellen einfach zu viel des Guten, zu viel des Skurrilen, Kuriosen, Absonderlichen ist.
Für mich ist es leider kein Herzensbuch geworden, aber dennoch eine unterhaltsame Lektüre.
Titel | Was man von hier aus sehen kann |
Autor*in | Mariana Leky |
Verlag | DuMont Verlag |
ISBN | 9783832198398 |
Erscheinungstermin | 12.08.2019 |
Seitenzahl | 320 Seiten |
Link zur Verlagsseite: Was man von hier aus sehen kann
Ich bin erleichtert zu sehen, Sabrina, dass ich nicht die einzige bin, die mit das Überangebot an Skurrilitäten viel zu viel fand. Das war so übers Ziel hinausgeschossen, dass das Lesen nicht wirklich Spaß machte (wobei meine „Wertung“ noch tiefer ausfallen würde und von „Herzensbuch“ ganz weit weg ist). Ich hatte Mariana Leky an einer Lesung getroffen und fand die Autorin unglaublich sympathisch. Auf das Buch aber übertrug sich der Sympathie-Faktor nicht.
Liebe Grüße, Bettina