Stefan Györke – Die Mütter
Wir lebt es sich im Matriarchat? Stefan Györke nimmt uns in seinem Roman „Die Mütter“ mit ins Volk der Mosuo, einem matrilinear organisierten Volk und in eine ungewöhnliche Schweizer Familie.
Die „Mütter“ Clara, Jessy und Chloé leben mit ihrer chinesischen Nanny Atscho, die aus dem Volk der Mosuo stammt und ihren sechs Kindern in einer Zürcher Wohnung. Männer spielen in ihrem Alltag allenfalls eine untergeordnete Rolle, ganz nach dem Vorbild der Mosuo, einem chinesischen Volksstamm, der im Matriarchat lebt und dessen Mythen bis ins Leben der Familie Hofmann hineinwirken. Dass diese besondere Familienkonstellation nicht nur auf Zuspruch stößt, versteht sich von selbst und so kommt es immer wieder zu Konflikten.
Erzählt wird die Geschichte in verschiedenen Zeitebenen abwechselnd von einem auktorialen Erzähler sowie von Anton, dem ältesten Sprössling der Mütter. So entsteht eine spannende Erzählstruktur, die immer ein bisschen tiefer in die Geheimnisse der Familie blicken lässt. Die Figuren sind interessant angelegt und aufgrund ihrer Geschichte bleiben sie größtenteils unnahbar, nebulös, schwer greifbar, was mich hier aber gar nicht stört, denn alles andere würde eben nicht zur Story passen.
Man könnte Stefan Györkes Roman als modernes Märchen bezeichnen, das sich doch so herrlich in die Realität einfügt. Ein herrlicher Roman – man muss dich nur ganz darauf einlassen.
★★★★★ 5/5
Titel | Die Mütter |
Autor*in | Stefan Györke |
Verlag | Steidl Verlag |
ISBN | 9783969991091 |
Erscheinungstermin | 07.10.2023 |
Seitenzahl | 224 Seiten |
Link zur Verlagsseite: Die Mütter