Nathalie Schaller und Lennart Will – Der Stoff aus dem die Freiheit ist
Ich hoffe, das Thema Fast Fashion und die schwerwiegenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, haben mittlerweile auch den Letzten erreicht. Nathalie Schaller wollte einen anderen Weg gehen und hat ein Label für faire und soziale Mode gegründet und ihren Weg jetzt in ihrem Buch „Der Stoff aus dem die Freiheit ist“ erzählt.
Während sie zunächst ihren eigenen Werdegang beschreibt, folgt die Idee zu einem humanitären Modelabel deren und Umsetzung. Nathalie Schaller spart dabei keine Hindernisse und Misserfolge aus, sondern erzählt absolut ehrlich und authentisch. In kurzen Zwischenkapiteln führt die Autorin Fakten zum Thema faire Bio-Mode, Prostitution und Menschenhandel, Soziales Unternehmertum u. ä. auf. Eine kleine Fotostrecke ergänzt den Inhalt wunderbar und gibt den erwähnten Personen ein Gesicht.
Der Sprachstil ist sachlich und lässt sich leicht lesen. Während mir die ersten Kapitel ein bisschen zu ausschweifend und in den letzten Kapiteln zu viele Allgemeinplätze waren, konnte mich der Hauptteil des Buches wirklich überzeugen.
Wie es sich für Modeschaffende gebührt, ist das Buch optisch ein Hingucker. Der Stil ist minimalistisch, aber keineswegs nüchtern. Während die Zwischenkapitel in kontrastierend in dunkelgrau gehalten und passend zum Inhalt dezent mit indischen Ornamenten verziert sind, ist auf dem Einband und innen gelb als Kontrastfarbe gewählt, sodass das Buch gleich ins Auge fällt.
Ein wirklich inspirierendes Buch, das (auch ohne Bezug zur Mode) Mut geben kann, seinen eigenen Weg zu gehen und das zeigt, dass jeder die Welt verändern kann.