Linda Biallas – Mutter, schafft
In ihrem Buch „Mutter, schafft – die Rolle der Mutter im Kapitalismus und Patriarchat: ein Aufruf zur Revolution“ widmet sich Linda Biallas den Widrigkeiten, denen sich Mütter in unserer Gesellschaft Tag für Tag stellen müssen.
Während einige Probleme, wie der Gender Pay Gap und der Gender Care Gap mittlerweile zum Glück breitere Beachtung – wenn auch (noch) keine Lösungen – finden, spricht die Autorin viele weitere Schwierigkeiten des Mutterseins an, wie die drohende Altersarmut oder klischeehafte Rollenbilder, in die man gedrängt wird. Aus eigner Erfahrung weist die Autorin auch immer wieder auf die prekäre Situation Alleinerziehender hin.
Während ich weite Teile des Buchs für gut recherchiert und absolut wichtig und richtig halte, schießt mir Linda Biallas an einigen Stellen übers Ziel hinaus und vermischt z. B. beim Thema „Bedürfnisorientierte Erziehung“ und das Bild der Mutter der rechten Propaganda einiges, was so nicht zusammengehört und nicht stimmt.
Im letzten Teil hätte ich mir wie im Untertitel angekündigt, den konkreten Aufruf zur Revolution gewünscht. Natürlich prangert sie Missstände an und das Wissen darum weiterzugeben, ist wichtig, um etwas ändern zu können, allerdings fehlen mir konkrete Lösungsansätze und Handlungsalternativen, außer sich die Beine nicht zu rasieren, um sich einem Rollenklischee zu widersetzen.
Trotzdem hat Linda Biallas ein sehr informatives Buch über die Missstände für Mütter in unserer Gesellschaft geschrieben.
Titel | Mutter, schafft |
Autor*in | Linda Biallas |
Verlag | Haymon Verlag |
ISBN | 9783709981788 |
Erscheinungstermin | 22.11.2022 |
Seitenzahl | 280 Seiten |
Link zur Verlagsseite: Mutter, schafft